ACT in der Theorie

ACT – eine Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie („ACT“ – als ganzes Wort gesprochen) ist ein prozessorientierter Behandlungsansatz, der zur sog. „dritten Welle“ der Verhaltenstherapie gerechnet wird. Mit „dritter Welle“ ist gemeint, dass sich hier die Verhaltenstherapie mit dem ihr innewohnenden wissenschaftlichen Anspruch nun auch sehr komplexen Phänomenen des menschlichen Verhaltens nähert, die ihr bisher mit den Prinzipien des Konditionierungslernens und dem Konzept der kognitiven Informationsverarbeitung nur schwer zugänglich waren. Dazu gehören unter anderem Achtsamkeit, Akzeptanz, Spiritualität und persönliche Werthaltungen. 

„ACT ist nicht nur eine Methode oder eine Technik, sondern ein multidimensionaler Ansatz, der mit einem grundlegenden und angewandten Modell und einem wissenschaftlichen Ansatz zur Weiterentwicklung zusammenhängt. ACT gilt sowohl für Therapeuten als auch für Patienten. Auf einer bestimmten Ebene ist unser Ziel ein prozessorientierter, einheitlicher, transdiagnostischer Befund menschlicher Pathologie und menschlichen Potenzials.“


Steven Hayes/Kirk Strosahl/Kelly Wilson, „Akzeptanz- & Commitment-Therapie: Achtsamkeitsbasierte Veränderungen in Theorie und Praxis“

Mehr psychische Flexibilität

In der ACT werden sowohl Akzeptanz- und Achtsamkeitsstrategien als auch Strategien der Verhaltensänderung und des engagierten Handelns eingesetzt. Das übergeordnete Ziel ist, die psychische Flexibilität zu erhöhen, die für ein wertorientiertes Leben unter ständig wechselnden inneren und äußeren Lebensbedingungen erforderlich ist. Psychische Flexibilität bedeutet, dass eine Person in vollem Kontakt mit dem gegenwärtigen Moment steht und ihr Verhalten ändern oder beharrlich beibehalten kann – je nachdem, was die aktuelle Situation und die selbst gesetzten wertebezogenen Ziele erfordern.

Psychische Flexibilität ist in der ACT dementsprechend kein Selbstzweck, sondern steht im Dienst dessen, was der Person existenziell wichtig ist. Deshalb werden Lebensziele erarbeitet, die die Motivation dafür liefern, das emotionale Vermeidungsverhalten aufzugeben, Gleichzeitig fördern diese Lebensziele das engagierte und entschlossene Handeln, indem sie den Weg aufzeigen zu einem reichen und sinnerfüllten Leben. 

„Die Essenz der ACT [...] ist psychische Flexibilität. Es hat sich gezeigt, dass dies eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein zufriedenes, glückliches, gelingendes Leben und eine ganz wichtige Fähigkeit ist. Psychische Flexibilität verhilft uns dazu, unser Leben in all seinen Facetten anzunehmen und den unnötigen und erschöpfenden Kampf gegen unser inneres Erleben aufzuhören.“


Nathali Klingen, „Sechs Superkräfte für Ihr Leben“

Die Relational Frame Theory als wissenschaftliche Grundlage

ACT geht unter anderem von der klinischen Erfahrung aus, dass logische Analysen, rationale Erklärungen und Einsichten oft nicht ausreichen, um einen therapeutischen Prozess und alltagsrelevante Verhaltensänderungen voranzubringen. Warum das so ist, wird durch die Untersuchungen im Rahmen der Relational Frame Theory (RFT) verständlich. Die RFT ist ein in den frühen 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begonnenes verhaltensanalytisches Forschungsprogramm, das menschliche Sprache und Kognition untersucht.

Die in diesem Forschungsprogramm bisher durchgeführten Analysen zeigen, dass und wie Sprache und Kognition mit den unmittelbar gemachten Erfahrungen interagieren, sie überdecken und zu erheblichen Einschränkungen psychischer Flexibilität bis hin zu einer weitgehenden Erstarrung der persönlichen Entwicklung führen können. Um diese Wirkungen von Sprache und Denken zu unterlaufen, wird in der ACT überwiegend mit Metaphern, natürlichen Paradoxien, erlebnisorientierten Techniken und einer intensiven therapeutischen Beziehungsgestaltung gearbeitet.

Kontextualismus als philosophische Grundlage

Sowohl ACT als Behandlungsansatz als auch RFT als Grundlagenforschung basieren auf dem philosophischen Standpunkt des funktionalen Kontextualismus, d.h. sie gehen von der Auffassung aus, dass jede Entscheidung, Handlung oder Äußerung in einem spezifischen Kontext stattfindet und auch nur in diesem verstanden werden kann. Entsprechend interessiert sich die ACT auch weniger für den Inhalt von Handlungen und Kognitionen, sondern für die Funktion, die sie in eben diesem Kontext ausüben.

In der Konsequenz bedeutet dies einen erkenntnistheoretischen wie auch ethischen Pragmatismus, denn es geht in ACT und RFT niemals um einen abstrakten, absoluten Wahrheitsbegriff, sondern immer um die Nützlichkeit, die sich im Horizont der frei und autonom gewählten Werte und Lebensziele erweisen muss.

Sechs Kernprozesse

Die therapeutische Arbeit umfasst in der ACT sechs Dimensionen, die zum einen die Haltung des Therapeuten betreffen, zum anderen aber auch ganz konkret die Behandlungsmethoden beschreiben. Gleichzeitig definieren sie spezifische Kompetenzen, die der Patient im Laufe der Behandlung lernen und einüben soll. Im Einzelnen sind das Bereitwilligkeit bzw. Akzeptanz, Defusion, Gewahrsein des gegenwärtigen Augenblicks, Selbst-als-Kontext, Werte und schließlich das daraus abgeleitete Engagement (Commitment). Die einzelnen Komponenten sind nicht als kategorial abtrennbare, eigenständige Prozesse zu verstehen, sondern als Facetten eines ganzheitlichen Geschehens.

„In der ACT gehen wir davon aus, dass Klienten und Therapeuten gleichgestellt und ebenbürtig sind, die Patienten sind nicht kaputt und müssen nicht von uns ‚gerichtet‘ werden. Sondern wir reagieren alle in bestimmten Situationen mit bestimmten Verhaltensmustern, die mal mehr, mal weniger hilfreich sind im Sinne unserer Werte. Es handelt sich um die gleichen Prozesse, ob wir nun als Therapeut ein Muster von mehr Selbstfürsorge entwickeln wollen oder ob Klienten einen neuen Umgang mit Ängsten erlernen möchten.“


Sabine Svitak, „Die therapeutische Haltung in der ACT“

Akzeptanz

Bereitwilligkeit bzw. Akzeptanz bedeuten, unangenehme und schmerzliche innere Erlebnisse anzunehmen und vom Kampf gegen sie abzulassen. Denn es ist oft dieser Kampf gegen die eigenen Gefühle, Gedanken und körperlichen Empfindungen, der dazu führt, dass Menschen das eigene Leben und die Dinge, die ihnen eigentlich wichtig sind, aus den Augen verlieren. Und es ist auch dieser Kampf, der natürlichen Schmerz, Angst oder Traurigkeit in psychisches Leiden verwandelt.

„Die Behandlung zielt nicht zwingend darauf ab, dass der Patient sich besser fühlt, sondern dass er einerseits spürt und akzeptiert, was es heißt, ein lebendiges menschliches Wesen zu sein, und gleichzeitig die innere Freiheit hat, sein Verhalten in den Dienst seiner Werte zu stellen, seiner persönlichen Vorstellungen von einem gut gelebten Leben.“


Matthias Wengenroth, „Therapie-Tools Akzeptanz und Commitmenttherapie“

„Der ACT-Therapeut versucht nicht, die belastenden Gedanken des Klienten zu verändern oder dessen belastende Emotionen abzumildern – auch wenn, was in gewisser Weise ironisch ist, das Ausmaß des psychischen Leidens bei einer erfolgreichen ACT typischerweise abnimmt. Es mag zwar auf den ersten Blick seltsam erscheinen, eine psychologische Behandlung zu entwickeln, die nicht darauf abzielt, dass die Klienten sich besser fühlen und anders denken, aber hierfür gibt es gute Gründe.“


Paul Flaxman, „Akzeptanz- und Commitment-Therapie“

Defusion

Damit ist einerseits gemeint, die eigenen Gedanken nicht mehr so wörtlich bzw. ernst zu nehmen.
Nach den Ergebnissen der RFT tendieren unsere Kognitionen dazu, sich in komplexen Netzwerken zu organisieren. In diesen gedanklichen Netzen können wir uns so verstricken, dass sie unser Erleben und Verhalten viel mehr beeinflussen als unsere unmittelbaren Erfahrungen. Wir sprechen dann von kognitiver Fusion (kognitiver Verstrickung oder Verschmelzung).

Ein Beispiel dafür sind Vorurteile, die uns daran hindern können, eine Person so zu sehen, wie sie uns unmittelbar gegenüber tritt.

Eine extreme Form kognitiver Fusion zeigt sich im psychotischen Wahn. Die Fertigkeit der kognitiven Defusion soll Patienten (und Therapeuten) wieder für das öffnen, was ihnen unmittelbar begegnet.

In Bezug auf Emotionen bedeutet Defusion, dass der Patient lernt, gegenüber seinen Gefühlen und Stimmungen eine Metaposition einzunehmen, so dass er nicht unmittelbar und reflexhaft auf sie reagieren muss, sondern Freiheit und Souveränität im Umgang mit Ihnen erlangt. 

„Die ACT vertritt eine völlig andere Auffassung von Kognition, als dies für die Kultur im Allgemeinen und für die Psychologie im Besonderen typisch ist. Für die ACT ist nicht der Inhalt der Kognition relevant. Vielmehr ist es die Art und Weise, wie die Kognition die Welt repräsentiert, zweckmäßig oder unzweckmäßig, und die Art und Weise, wie sie das Verhalten organisiert und dadurch die uns genehme Weise zu leben ausdünnt oder unmöglich macht.“


Kelly Wilson, „Achtsamkeit für zwei“

„Wenn Sie feststellen, dass ein negatives Gefühl oder auch ein Gedanke immer wiederkommt, geben Sie ihm doch einen Namen. Es ist ja schließlich ein alter Bekannter, den Sie doch sicherlich auch entsprechend begrüßen wollen. Also sprechen Sie ihn mit seinem Namen an und lassen Sie ihn ein bisschen teilnehmen an Ihrem Leben. Wenn also die Unruhe, die Angst, die Erschöpfung das nächste mal zu Besuch ist, sagen Sie ‚Hallo‘ und nehmen Sie das Gefühl mit in das Meeting, zu dem sie unterwegs sind, oder zum Einkaufen, je nachdem, was Sie gerade tun. Vielleicht erklären Sie Ihrem alten Bekannten auch die Situation und erzählen ihm, was ihn in der nächsten halben Stunde erwartet.“


Michael Waadt, „Das Selbsthilfebuch gegen Burnout“

Gewahrsein des gegenwärtigen Augenblicks

Dabei geht es um die Fertigkeit, die Welt wieder in einer unmittelbaren und nicht sprachlich-kognitiv vermittelten Weise zu erfahren. Der Patient gewinnt dadurch Handlungsflexibilität, um in größerem Einklang mit den eigenen Werthaltungen handeln zu können. Als nicht-bewertende (bzw. die ständigen eigenen Bewertungen registrierende) Selbstbeobachtung des eigenen Erlebens und Handelns (= Selbst-als-Prozess) liefert sie außerdem den Grundstock dafür, dass wir uns als Ort und Raum unseres Verhaltens und damit als GANZE Person erleben können.

„Nun hat die moderne psychologische Forschung aber gezeigt, dass man an Erinnerungen, Emotionen, Gedanken und Impulse noch ganz anders herangehen kann als auf die verstandesmäßige, problemlösende Art. Möglich wird dies mithilfe von Achtsamkeits- und Akzeptanzmethoden, die dazu beitragen, das Leben schneller wieder lebenswert zu machen, ohne erst den Krieg, der im Inneren tobt, gewinnen zu müssen.“


Victoria Follette/Jaqueline Pistorello, „Zurück ins Leben finden: Mit ACT Posttraumatische Belastungsstörungen und traumabedingte Probleme bewältigen“

„Die Lösung besteht nicht darin, die Aggressionen, die man empfindet, zu unterdrücken, oder dass man versucht, sie loszuwerden. Die Lösung liegt stattdessen darin, dass Sie ihre Beziehung zu diesen Aggressionen verändern und anders auf sie reagieren. Um dies zu erreichen, werden Sie lernen, aggressive Gedanken bewusst wahrzunehmen, ohne in ihnen aufzugehen und ohne sie in Verhalten umzusetzen.
Auf dem Weg dorthin werden Sie Mitgefühl mit sich selbst und anderen entwickeln. Sie werden darüber hinaus wiederentdecken, worauf es Ihnen im Leben wirklich ankommt, und dann so handeln, dass es Sie vorwärts bringt, selbst wenn das vielleicht bedeutet, dass Sie Ärger oder andere unerwünschte Gedanken und Gefühle mitnehmen auf Ihrem Weg. Und das ist der Preis, der Ihnen winkt– die Rückeroberung Ihres Lebens!“ 


Georg Eifert/Matthew McKay/John Forsyth, „Mit Ärger und Wut umgehen“

Selbst-als-Kontext

Eine besondere Klasse von Gedanken und Überzeugungen sind jene, die sich auf uns selbst beziehen. Annahmen über uns selbst wie ‚Das kann ich nicht‘ oder ‚Ich brauche Harmonie‘ können besonders zur Erstarrung unseres Verhaltens und der persönlichen Entwicklung beitragen.

Dem begegnet ACT mit speziellen Techniken und Übungen, durch die Patienten (und Therapeuten) lernen können, die Identifikation mit solchen einengenden Selbstkonzepten zu lösen. Eine große Bedeutung hat dabei der achtsame Kontakt mit dem je eigenen Standort, von dem aus wir einerseits alles erleben und von dem aus wir gleichzeitig unser Erleben beobachten.

ACT nennt dies „Selbst-als-Kontext“. Der bewusste Perspektivenwechsel zwischen Erleben und Beobachten des eigenen Erlebens ist eine andere Form des Seins, in der die Selbstkonzepte ihre Bedeutung verlieren.

In dieser Seinsform haben wir es nicht mehr nötig, negative Selbstbildannahmen zu widerlegen oder positive zu verteidigen. Das eröffnet neuen Freiraum für die eigene Entwicklung.

„Beim Selbst-als-Kontext geht es um das Erleben des Ichs als Fluchtpunkt der eigenen Wahrnehmung, eine Fertigkeit, die in der kindlichen Entwicklung erst nach und nach ausgebildet wird: durch deiktische Bezugnahme, also durch die Unterscheidung von hier versus dort, jetzt versus dann, du versus ich. Ist sie unzureichend entwickelt, führt dies unter anderem zu einem starren Festhalten an Selbstkonzepten und Rollenbildern, zu eingeschränkter Akzeptanz und einem Mangel an Empathie sich selbst und anderen gegenüber.“


Andrew Gloster / Jan Martz / Michael Waadt, „Arbeiten mit der Akzeptanz- und Commitment-Therapie – Ein Fallbuch“

„Das Ziel der ACT-Interventionen in dieser Dimension ist, dass die Klientin oder der Klient ein Selbsterleben entwickelt, das gleichzeitig stabil und flexibel ist. Es gilt, die Balance zu halten zwischen Rigidität und Chaos.“


Michael Waadt / Nina Romanczuk-Seiferth, „Die Anwendung von ACT bei affektiven Störungen und Angsterkrankungen als häufigen Zielgruppen – Ein Praxisbeispiel“

Werte

Werte können dieser Entwicklung Richtung geben. Unter Werten bzw. Richtungszielen verstehen wir in der ACT sprachliche Formulierungen, die etwas darüber aussagen, wie wir leben und wie wir die Rollen, die uns wichtig sind, ausfüllen wollen. Werte bzw. Richtungsziele kann man nie erreichen; sie sind vielmehr an einer gewählten Haltung orientierte Qualitäten zielgerichteten Handelns und werden fortlaufend von einem Augenblick zum nächsten verwirklicht. Dabei besteht natürlich immer die Gefahr, dass diese Werte nicht genuin unsere eigenen sind, sondern durch Aspekte der sozialen Erwünschtheit oder durch starre Selbstbildannahmen beeinflusst sind, oder dass sie als bloße Rationalisierungen dienen, um unangenehmer Gefühle zu vermeiden.
Die ACT hat eine Vielzahl von Übungen entwickelt, um dies zu vermeiden.

„ACT will dazu anregen, den Umgang mit Schmerz und Leid so zu verändern, dass in schwierigen Situationen mehrere Handlungsmöglichkeiten vorhanden sind, die Menschen zwischen ihnen wählen und so ein zufriedeneres Leben führen können. Dieses zufriedenere Leben wird durch die intensive Beschäftigung mit Werten erreicht. ‚Was ist mir wirklich wichtig?‘ Diese Frage durchzieht die Arbeit mit ACT.“


Hagen Böser, „Du bist die Schüssel, nicht die Suppe“

Engagement (Commitment)

Hier geht es darum, die formulierten Werte im täglichen Handeln tatkräftig und souverän zu leben. Zu diesem Zweck werden immer umfassendere Muster wirkungsvollen Handelns auf der Grundlage der kontinuierlich formulierten Werte aufgebaut. Diese Handlungsmuster orientieren sich an konkreten, erreichbaren und wertebezogenen Zielen. Sie beziehen sich sowohl auf die zeitliche Perspektive (kurz-, mittel- und langfristige Ziele) als auch auf die Breite des Verhaltens (Generalisierung auf verschiedene situative Kontexte).

„Wofür wollen Sie im Leben eintreten? Was ist Ihnen in der Tiefe Ihres Herzens wirklich wichtig? Wie möchten Sie sich selbst, andere und die Welt um Sie herum behandeln? Woran sollen sich die Menschen erinnern, wenn Sie gestorben sind?
Durch ACT kommen Sie mit dem in Berührung, was wirklich zählt: wie Sie sich während Ihres kurzen Aufenthalts auf diesem Planeten verhalten wollen und was sie tun wollen. Von diesen Werten lassen Sie sich dann leiten, motivieren und zu dem inspirieren, was Sie tun.
Zum anderen geht es um ‚achtsames‘ Handeln: ein Handel mit vollem Gewahrsein, das bewusst und offen für Ihre Erfahrungen ist und sich ganz auf alles einlässt, was Sie tun. Das Ziel von ACT ist es, die eigene Fähigkeit für achtsames, wertegeleitetes Handeln zu steigern.“ 


Russ Harris, „ACT leicht gemacht“

Anwendungsbereich und empirische Absicherung

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie orientiert sich nicht an syndromalen Diagnosen etwa der ICD-11 oder des DSM-V. Vielmehr handelt es sich um ein transdiagnostisches Behandlungskonzept, das sich an funktionalen und nicht an formalen Aspekten des Verhaltens orientiert. Wie es einem aktuellen Trend der Psychotherapieforschung entspricht, geht ACT bei Diagnose und Behandlung dementsprechend von empirisch validierten Verhaltensprinzipien und psychologischen Prozessen aus. Das macht ACT auch für den Einsatz in verschiedenen Feldern außerhalb des klinischen Anwendungsbereichs interessant.

Die ACT ist inzwischen in hohem Maße evidenzbasiert. Ihre Wirksamkeit ist in über 1.000 RCTs nachgewiesen – und das bei so unterschiedlichen Krankheitsbildern und Problemen wie beispielsweise Depressionen, Ängsten, Zwängen, Süchten, psychotischen Erkrankungen, chronischen Schmerzen, Epilepsie, Diabetes, Stigma, Burnout oder Problemen am Arbeitsplatz.

Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)

RECHTLICHES